Laut Kurzbiografie in der Frankfurter Allgemeinen kam Claus Eckert, 58, u.a. durch „jahrelanges Fotografieren und Werken in der heimischen Dunkelkammer“ in die Bildredaktion des Blattes. Nun enttarnte er sich selbst: Die Vegane Gesellschaft Deutschland und der Vegetarierbund Deutschland schleusten ihn ein, um ihre Ernährungsweise zu propagieren. Und das selbstverständlich auf die feine FAZ-Art: also nicht per aufdringlicher Veggie-Werbung, sondern z.B. durch die hintersinnige Bildsprache des obigen Fotos. Denn dessen Fettplocken und Apfelstiel können ja nur eine Botschaft der beiden genannten Bünde sein, vom Apfel alles und Wurst nicht zu essen.
Grund für die Veröffentlichung auf FAZ-Online, das nach eigener Ansicht „fundiert und verlässlich über die wichtigsten Ereignisse des Tages auf dem Laufenden hält“, war gewiss, dass dieser Tage kaum etwas dringlicher von den Lesern erwartet wird, als eine FAZ-Anleitung für das rheinische Traditionsgericht „Himmel un Ääd“, da die Hunderte von Rezepten in einschlägigen Büchern und Zeitschriften endlich dieser Ergänzung bedürfen. Über den Autor stutzte keiner der klugen Köpfe, die hinter der Zeitung stecken: Nicht nur wegen der gebotenen Aktualität darf in der FAZ jeder, der isst, über Essen schreiben und das Angerichtete kulinarisch verklären, also auch ein Bildredakteur. Das lässt nicht nur die Dollase-Fangemeinde viel Appetit verlieren, sondern schmeckt auch nicht jedem Eckert-Leser: „Igitt.“ – „Als Nächstes Rezepte für Steckrübensuppe? “ – „Kann man das Essen oder ist das ‚Konzeptkunst‘?“
Eckerts Konzept offenbart auch der zweiarmige grüne Stängel, der in seiner Zutatenliste und Zubereitung gar nicht vorkommt. Denn seine Empfehlung „mal wieder gebratene Blutwurst zu genießen,“ ist ja nur ein Vorwand, dieselbe fett zu diskreditieren. Das lässt auch die FAZ-Haushälter hoffen: Sie servieren den Speck, mit dem man Mäuse fängt, hinter die Bezahlschranke.