Neuester Mitmischer im Stör-Geschäft ist seit letzter Woche Mark Zaslavsky, 67, der 1980 als Ukraine-Flüchtling mit 50 $ in Miami ankam, dort vom Tellerwäscher und Aushilfskoch zum Inhaber eines Delikatessenladens aufstieg und heute im Gourmetgeschäft Marky’s 20 Millionen $ Jahresumsatz macht. Leckerbissen seines Business ist die Sturgeon Aquafarms in Bascom (Nordwestflorida), wo über 40.000 Störe in 100 Stahltanks schwimmen. Die Fütterung der zu Anfang des Jahrhunderts aus Russland und von der Zuchtfarm Desietra in Fulda eingeflogenen 55 Brutstöcke und deren Nachkommen kostet monatlich bis zu 40.000 $.
Nach 17 Investitionsjahren verkauft Zaslavsky nun eine halbe Unze des ersten amerikanischen Beluga-Kaviars für stolze 420 $ und ein US-Pfund für 11.480 $ (100 g etwa 2500 €) in seinem Marky’s, das bislang nur den US-Markt bis New York beliefert.
Zusammen mit dem gleichfalls angebotenen Sevruga und Sterlet aus der größten ihrer insgesamt 16 Zuchtfarmen überholen die USA in diesem Jahr nach Schätzungen der World Sturgeon Conservation Society die Kaviarproduzenten Frankreich und Italien und rücken hinter China und Russland auf Weltrang 3. Nach der letzten Zählung im Jahr 2017 bewässert jede zweite der weltweit 2.329 kommerziellen Störzuchtfarmen China, jede vierte Russland und jede sechzehnte Europa. Aus denen, die der Welt in jenem Jahr 364 t Kaviar anboten, lieferte China 1/3, Russland 1/7 und Frankreich 1/10. Chinas Ernte wird zumeist exportiert (siehe Fabian Riedel unter Personalien).
Nach einer Umfrage in 46 Ländern wird die Kaviar-Produktion in überschaubarer Zukunft die Nachfrage übersteigen und zur Erschließung neuer Marktsegmente herausfordern. Vielleicht passt auch zu denen Amerikas jüngste Schnapsidee: „Quarantine Vodka“ aus (kein Quarantäne-Witz) Mais, als Ultra Premium-Produkt für 27,99 $ angeboten.
(Foto: Marky’s Gourmet)