„Einfachheit, Vielseitigkeit, Eskapismus und Einfallsreichtum sind unsere Trends in diesem Jahr“ (Jennifer Zegler, Direktorin für Lebensmittel und Getränke bei der globalen Marktforschungsgruppe Mintel).
„Köche auf der ganzen Welt verschmelzen japanische Zutaten oder kulinarische Techniken mit Lebensmitteln, die sie aus ihrer Umgebung lieben“ (AF&Co und Carbonate, die in San Francisco gemeinsam aus ihren Marketing- und Food-Erkenntnissen einen jährlichen Trendbericht für das Gastgewerbe erarbeiten).
„So wie die Apollo-Ära Tang und gefriergetrocknete Eiscreme populär gemacht hat, wird 2023 ein erneutes Interesse an der Raumfahrt beeinflussen, wie wir essen und trinken. Alles, was mit dem Weltraum zu tun hat, wird groß sein, da die Menschen nach Optimismus und Inspiration suchen, die auf der Erde nur begrenzt verfügbar zu sein scheinen. Schon jetzt gibt es klimafreundliche Moonshot-Cracker (der Weizen wurde regenerativ angebaut) und Starlight, ein limitiertes Coca-Cola-Getränk, das sich selbst ‚Space Flavoured‘ nennt“ (Kim Severson in der New York Times).
„Konsumenten werden von Verspieltheit und Aufregung sowie aufmerksamkeitsstarken gesättigten Farbtönen angezogen. Insbesondere die Lebendigkeit, der Optimismus und die Kühnheit von tiefem, leuchtendem Rosa explodieren in allen Kategorien. Dieser intensive Stimmungsschub korrespondiert gut mit einzigartigen Aromen wie Drachenfrucht, rosa Grapefruit, Fruchtpunsch, Rosé und rosa Blumen, die Backwaren, Desserts und Cocktails sowie lebhaften Saucen prägen. Neben Pink begleiten satte Orange-, Blau-, Blaugrün- und Violetttöne kräftige Geschmacksprofile… Eskapismus ist ein Schlüsselthema für das neue Jahr, und die Verbraucher suchen nach Lebensmitteln, die sie auf eine Geschmacksreise bringen und ihre Stimmung verbessern können. Blissful Blue verkörpert diesen Trend und signalisiert neue Möglichkeiten mit weiten Himmeln und Ozeanen… Die Abenteuerlust nutzend, bringen transportierende Gewürznoten und regionale Küchen ein Gefühl der Erforschung“ (der US-Lebensmittelgigant Archer Daniels Midland Company).
„Mehr als 70 Prozent der Konsumenten suchen in einem Snack den Crunch-Faktor. Alles, was die Sinne verstärkt, ist jetzt groß“ (Denise Lefebvre, Senior Vice President für Forschung und Entwicklung bei PepsiCo Foods). Auf der Welle eines obsessiven Interesses an allen Formen von Brathähnchen sind knusprige Hähnchenhäute die Basis für Nachos in Pop-ups und mit Sauce und Gewürzen als Vorspeisen in Restaurants. Steigende Hühnerpreise lassen Köche nach Möglichkeiten suchen, mehr aus dem Vogel herauszuholen. Kulinarische Inspiration liefern asiatische Küchen, die regelmäßig Hähnchenhäute verwenden.
Populär werdende Produkte auf Trendlisten:
Fermentierte Fische, als klimarettend angepriesene Produkte aus Start-ups wie Schokolade ohne Kakao oder das Artensterben kompensierende Erzeugnisse wie Honig ohne Bienen.
Ube: leicht nussig schmeckende, nach Vanille duftende lila Yamswurzel aus den Philippinen; angesagt von Kuchen und Waffeln bis hin zu Lattes und Coladas. Die Freude an der Yamswurzel beruhe auf dem Interesse an Lebensmitteln mit hellen, natürlichen Farben wie Drachenfrucht, Litschi und lila peruanischem Mais.
Vetiver, ein tropisches Süßgras, die Meeresalge Kelp sowie Uni, der japanische Name für jene Seeigel, die (vorwiegend) Sushi aromatisieren.
Getränketrends: Yaupon-Tee aus der amerikanischen Stechpalme, „Weißer Kaffee“ (der heller geröstet ist und kräftiger, angenehm säuerlicher und nussiger schmecken soll als dunkel gerösteter), der mexikanische Agavenschnaps Sotol und der kräuterige italienische Galliano-Likör.