Städtisches Zuckerl für die Gastronomie in New York, die ab 30. September wieder ihre Innenbereiche öffnen, aber nur 25% ihrer Sitzplätze vergeben darf. Sie darf auch die nächsten 90 Tage bis zu 10% auf die Rechnungen aufschlagen. Das soll einen Teil ihrer Lockdown-Verluste ausgleichen.
Dieser mit 46 gegen 2 Stimmen gefasste Preiserhöhungs-Beschluss des Stadtrats war von vielen Gastronomen gefordert worden, allen voran die 2500 Mitglieder der NYC Hospitality Alliance. Nun wollen ihn viele andere nicht umsetzen. Ihre unterschiedlichen Gründe: Sie möchten ihre Gäste, die ja ebenfalls Corona-gestraft seien, nicht zusätzlich zur Kasse bitten. Sie hätten in die Kalkulation ihrer Speise- und Getränkekarten bereits Kostenerhöhungen eingepreist (durchschnittlich um 5%). Sie finden 10% einen zu hohen, für das Gastronomie-Image kontraproduktiven Wert. Der Zuschlag sollte nur jenen Arbeitgebern erlaubt werden, die ihr gesamtes Küchen- und Servicepersonal weiterbeschäftigen und nachweislich wenigstens den vollen Mindestlohn (13,50 -15 $) zahlen.
Der heftigste Widerspruch kommt vom gewerkschaftsartigen One Fair Wage, der jene US-Arbeitnehmer unterstützt, für die Trinkgelder als Lohnersatz gelten. Dessen Chefin, die Anwältin Saru Jayaraman: „Der Zuschlag geht zu Lasten des Service, dessen Trinkgelder während der Pandemie um 50 bis 75% gesunken sind.“ Denn viele Gäste würden dann grundsätzlich weniger Tip geben oder fälschlich annehmen, dass der Service von der Mehreinnahme etwas abbekäme.
Foto: © Daniel Boulud, New York