„Eat them to beat them“: Unter diesem Motto ruft die National Oceanic and Atmospheric Administration der USA die amerikanischen Köche auf, Pazifischen Rotfeuerfisch aus heimischen Fang auf ihre Speisekarten zu setzen – beispielsweise aus der Pfanne, als Ceviche oder aufgespießt an seinen eigenen Stacheln (die zuvor gebraten werden müssen, um ihr Gift auszumerzen). Diese Empfehlung ist derzeit ultima ratio im Kampf gegen den nachtaktiven Raubfisch, der außerhalb seiner Heimat (dem Südpazifik und Indischen Ozean) nicht nur keine Feinde hat, sondern auch nicht als Bedrohung wahrgenommen wird. So kann einer der bis zu 40 cm langen Fische in einem kleineren Riff vor der Küste Floridas binnen 5 Wochen 80% des dortigen Fischbestands auffressen. Das hat auch noch fatale Nebenwirkungen: Sie rotten dabei auch Papageienfische aus, die sich von jenen Algen ernähren, die Korallenriffe ersticken.
Die ruinöse Wirkung des Feuerfischs verstärken seine phänomenalen Fähigkeiten: Der Magen kann sich auf das 30fache erweitern und dann bis zu 90% des Körpergewichts aufnehmen; Weibchen laichen alle drei bis vier Tage und produzieren ca. 2 Mio Eier pro Jahr. Meeresbiologen vermuten, dass die erstmals 1985 vor Florida gesichteten Exemplare dort von Aquarienbesitzern ausgesetzt worden sind, denen die Freude an den ebenso sehenswerten wie gemeingefährlichen Fischen vergangen war. Solche Herkunft vermutet man auch vor Jamaika, wo ebenfalls zum vermehrten Verzehr aufgerufen wurde, oder vor Kolumbien, wo der Fremdling zur „nationalen Sicherheitsbedrohung“ erklärt und die katholische Priesterschaft ersucht wurde, den Gläubigen während der Fastenzeit Feuerfische zu empfehlen.
Sie gleichen im Fleisch und Geschmack dem Red Snapper, müssten aber erheblich teurer angeboten werden, da der Fang des invasiven Fischs in Riffen mühselig und entsprechend kostspielig ist. Weitere Maßnahmen gegen diesen Gefährder ursprünglicher Artenvielfalt: Einsatz von Robotern als Fanggerät und Wettbewerbe mit hohen Fangprämien für die Taucher in Florida und auf den Bahamas.
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