Seit die US-Gastronomie nach der Pandemie wieder öffnen darf, leidet sie darunter, dass 1,5 Millionen Beschäftigte nicht mehr in den Service zurückkehrten – wegen schlechter Bezahlung sowie Diskriminierung durch Chefs und Gäste. Als Abhilfe gegen Kellnermangel, schwächeren Service und längere Wartezeiten, worunter nach eigenen Angaben derzeit 75% der Restaurants leiden, bietet Richtec Robotics aus dem texanischen Austin seinen Roboter Matradee, für dessen Name der Maître d‘ verballhornt wurde, der klassische französische Oberkellner.
Letzte Woche demonstrierte er vom Sugar Mediterranean Bistro im kalifornischen Stockton bis zum Island Grill in Ocean City an der Atlantikküste was er als Aushilfskellner kann: auf 4 Tabletts angerichtete Teller und Getränke an die Tische oder Geschirr und Gläser mit insgesamt 80 Pfund Gewicht in die Küche bringen, navigierend mit Infrarotkameras, Lidar-Sensoren und Machine Vision. Er kann Hindernisse wie Menschen oder Mobiliar aus 2 m erkennen und in Sekundenbruchteilen umfahren, Küchentüren aufschieben und Musik spielen. Wenn ihm Gäste zu langsam agieren oder unausweichlich im Wege sind, sagt er in Englisch, Chinesisch oder Japanisch „Bitte nehmen Sie Ihr Essen, ich muss wieder arbeiten“ oder „Seien Sie nicht besessen von mir.“ Schwächelt nach seiner 12 bis 14 Stunden langen Schicht die Batterie, fährt er an seine Ladestation und holt sich neue Kraft.
Richtec Robotics macht keine Preisangaben für seinen bislang von fast jedem Gast fotografierten Maître, sondern beziffert die monatliche Leasingrate auf ein Drittel des Vollzeit-Kellnergehalts.
Foto: Courtesy Richtech Robotics