10 Repräsentanten des Fast Food und Fine Dining empfing Donald Trump gemeinsam mit seinem Vize Mike Pence und den Ministern für Finanzen und Arbeit zu einem Gespräch über Wege der Gastronomie aus der existenzbedrohenden Corona-Krise. Prominentester Koch der Runde im State Dining Room des Weißen Hauses war Thomas Keller, 64, der u.a. die Drei-Sterne-Restaurants Per Se in New York und French Laundry im Napa Valley betreibt und wegen der Pandemie 1180 seiner 1200 Mitarbeiter entließ. In seiner Einleitung rühmte sich der Präsident, das Restaurant-Business gerettet zu haben und fragte dann die Gäste einzeln ab, wie es ihnen gehe.
Keller betonte in seiner Antwort, dass die Gastronomie nach der Regierung die meisten Frauen beschäftige und erwähnte auch, dass er als Tellerwäscher für knapp 3,50 $ angefangen habe, seit Juli 1977 beseelt sei, andere Menschen zu ernähren, und das Schicksal der Bäuerin Diane St. Clair in Orwell (Bundesstaat Vermont) beklage. Sie, ihr Mann und deren 8 Kühe liefern seit Jahren ausschließlich die Butter für ihn und seien nun arbeitslos ohne jede Einnahme, weil er nichts abnehmen und sie keine anderen Käufer finden könne.
Als Keller die derzeitige Notlage solch kleiner, von ihm und vielen Kollegen bevorzugter Lieferanten nachdrücklich betonte, entspann sich laut amtlicher Mitschrift des Weißen Hauses dieser Gesprächsfortgang:
THE PRESIDENT: „Was macht bei Butter den Unterschied. Sagen Sie es mir. Der Unterschied der Butter, die Sie kaufen und die man normalerweise im Laden kauft. Aus Neu – Ich will nicht –
MR. KELLER: Es ist – es ist außergewöhnlich, weil es ist – es ist ein ausgesprochen saisonales Produkt, das heißt, die Butter ändert Geschmack und Farbe je nach Jahreszeit. Also im Frühjahr –
THE VICE PRESIDENT: Das ist kein Vergleich.
MR. KELLER: – im Frühjahr, wenn sie Gras fressen – grünes Gras – hat die Butter
THE PRESIDENT: Das ist phantastisch.
MR. KELLER: – einen schönen orangefarbenen Ton. Und dann, im Sommer, wird sie heller, weil die Tiere Heu fressen. Also – und die Aromen schmecken –
THE PRESIDENT: Mike hat gesagt, es ist kein Vergleich. Er kennt sich aus. <Lachen>
MR. KELLER: Da ist ein –
THE PRESIDENT: Er kennt sich aus <Unverständlich> aus Indiana. Er kennt sich aus.
MR. KELLER: Da ist ein riesiger – ein riesiger Unterschied in der Butter aus –
THE PRESIDENT: Nicht im Ernst. Das ist ja klasse.
MR. KELLER: O ja. Es ist großartig.
Das Meeting endete nach 100 Minuten. Die New York Times zum Ergebnis: „Es wurde peinlich klar, dass es keinen Plan, keine Strategie, keine Blaupause für die Gastronomie gibt. Die Restaurants bleiben sich selbst überlassen.“