Die jugendstilige Ornamentik des Etiketts zeigt unübersehbare Cannabisblätter. Doch die Flaschen des jetzt von den argentinischen Gesundheits- und Weinbehörden für den Verkauf zugelassenen Schaumweins mit Marihuana-Geschmack enthalten nur natürliche Terpene (aus Zitrusfrüchten und Pfeffer), die das Aroma von psychoaktiven Komponenten wie zCannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC) nachempfinden.
Der Terpénica der Bodega de Espumantes Piedras 202 in Luján de Cuyo (30 km von Mendoza) kommt dieser Tage in sechs verschiedenen Cannabisgeschmäckern auf den Markt: je drei mit aromatischen Profilen von Sativa- und Indica-Sorten (Critical Jack, High Level, Gipsy Haze; Blackberry Kush, Holy Grail Kush, Girl Scout Cookies). Den Wein liefern heimische Viognier- mit Chardonnaytrauben, die Terpene werden aus Spanien importiert.
Die Winzer, Mariano Sisti und Ehefrau Florencia Burgoa, hatten auch den Schaumwein „Champannabis“ kreiert, aus Chardonnaytrauben und Cannabisblüten, für den sie 2020 keine behördliche Zulassung erhielten. Seither tüftelten sie am Terpénica. Der wird einen Alkoholgehalt von 11,5% haben und 3000 Pesos die Flasche kosten (ca. 17,50 €). Sisti sieht ihn als „wichtigen ersten Schritt in der Verbindung von Champagner und Cannabis. Es ist feierlich und wir sind stolz auf alles, was wir erreichen.“ Ihre Bodega und die übrigen 134 Schaumwein-Winzer im Lande bedienen einen boomenden Markt. Letztes Jahr stieg der Gesamtumsatz um 36 % – vor allem dank jüngerer Kundschaft.
Foto: Bodega de Espumantes Piedras 202